Anthony Coindevel, ein Student der INSA Strasbourg im fünften Jahr der Elektrotechnik, spricht über seine Abschlussarbeit in der Schweiz.
1- Was hat Sie motiviert, nach einer Abschlussarbeit in der Schweiz und Deutschland zu suchen?
Seit meinem DeutschINSA-Studienprogramm an der INSA Strasbourg wollte ich ein Praktikum in der Schweiz oder in Deutschland absolvieren, um Deutsch in einem anderen Umfeld als in den Kursen zu üben.
Nach dem Kurs „Industrie 4.0“ im 5. Lehrjahr wollte ich mehr über die Anwendung neuer Technologien in der Berufswelt erfahren. Da Deutschland und die Schweiz sehr wichtige Akteure bei der Entwicklung von Industrie 4.0 sind, habe ich meine Suche nach einem Praktikum auf unsere grenzüberschreitenden Nachbarn konzentriert.
Das Abschlussprojekt, ein halbjähriges Praktikum zum Abschluss des fünfjährigen Ingenieurstudiums, war daher die ideale Gelegenheit, deutsche Sprache, Projektmanagement, Innovation und Industrie 4.0 zu verbinden.
2- Konnten Sie mit dieser Diplomarbeit Ihre erworbenen Kenntnisse in Industrie 4.0 anwenden?
Der Kurs Industrie 4.0 ermöglichte es mir, neue Technologien kennenzulernen, die in der industriellen Welt immer mehr Raum einnehmen, wie z.B. Elektromobilität, Machine Learning und Digitale Zwillinge. Während meines Praktikums konnte ich jedoch an einem anderen Problem arbeiten: der Schaffung einer Schnittstelle zwischen Augmented Reality und dem Internet der Dinge (IoT).
Das war die Herausforderung, die Actemium Schweiz mir stellte und ich wusste, dass ich mir hierzu noch einige Grundkenntnisse in dieser Thematik aneignen musste.
3- Was ist Ihr Feedback zur Zusammenarbeit mit einem Schweizer Unternehmen wie Actemium?
Mein Praktikum bei Actemium Schweiz war eine sehr bereichernde Erfahrung in einem dynamischen und internationalen Umfeld.
Actemium ist eine Marke der Vinci Energies Gruppe und hat zum Ziel, die Wettbewerbsvorteile und die Leistungsfähigkeit ihrer Industriekunden zu stärken. In der Schweiz umfasst sie sechs Geschäftseinheiten in den Bereichen Elektrizität, Automation und Industrial IT, intelligente Gebäude und optimiertes Produktionsmanagement.
Um den Herausforderungen des technologischen und digitalen Wandels in der industriellen Welt zu begegnen, ist das Unternehmen ständig bestrebt, seine Innovationskultur zu fördern und zu pflegen. Veröffentlichungen von Artikeln, Vorschlagsboxen, Projektpräsentationen und Proof of Concept gehören zu den Maßnahmen, die eine aktive und dynamische Innovationskultur gewährleisten. In diesem Zusammenhang habe ich mich von März bis August 2019 im Future Lab (dem Fablabor des Unternehmens) dem Team von Actemium Suisse angeschlossen.
Die Philosophie des Unternehmens ist es, den Auszubildenden Unabhängigkeit zu geben und gleichzeitig den Teamgeist zu fördern. Während dieser sechs Monate leitete ich das Design, die Studie und die Entwicklung eines Szenarios zur Implementierung einer Augmented-Reality-Anwendung, die es dem Benutzer ermöglicht, einen 6-achsigen Roboterarm über eine in der Cloud gehostete IoT-Plattform zu steuern.
Dieses Praktikum bei Actemium hat mir eine unternehmerische Vision der Industriewelt vermittelt, die Innovation, Projektmanagement und das Streben nach Exzellenz verbindet. « Gut ist nicht genug », wie Patrick Vergult, Direktor von Actemium Schweiz, bei den verschiedenen Veranstaltungen und Treffen in Erinnerung ruft.
4- Wie hat Ihnen das Projekt Upper Rhine 4.0 dabei geholfen?
Ich danke dem Team von Upper Rhine 4.0 und insbesondere Thomas Jaegers für ihre Hilfe und Beratung bei der Suche nach einem Praktikum im grenzüberschreitenden Bereich.
Die Bewerbung im Ausland kann schwierig sein, vor allem aufgrund von Sprach- und Kulturbarrieren. Nach vielen erfolglosen Bewerbungen habe ich mich an das Team Upper Rhine 4.0 gewandt. Dank ihrem Netzwerk von Partnerfirmen und ihren Kontakten konnte ich mit Nicolas Muller, Business Unit Manager bei Actemium Suisse, sprechen. Während unseres Treffens auf der BE4.0 in Mulhouse, die der Industrie 4.0 gewidmet ist, interessierte er sich für meinen Lebenslauf und hat mir angeboten meine Abschlussarbeit im Future Lab von Actemium Suisse durchzuführen.
5- Welchen Rat würden Sie interessierten Kommilitonen geben, die ihr Praktikum in Deutschland oder der Schweiz machen wollen?
Im Elsass haben wir das Glück, diese Nähe zu sehr wettbewerbsfähigen industriellen Nachbarn zu haben. Ich empfehle motivierten Menschen, eine solche Erfahrung zu machen, die sich auch als sehr positiv in einem Lebenslauf darstellt. Und vor allem zögern Sie nicht, sich mit dem Team „Upper Rhine 4.0“ in Verbindung zu setzen, um interessante Kontakte und Möglichkeiten zum Thema Industrie 4.0 zu erhalten.